Eine Lanze für Garmins Basecamp

Eine Lanze für Garmins Basecamp

Beim Lesen im Internet oder auch im Austausch mit Mitfahrern stelle ich immer wieder fest, dass fast jeder auf den Umgang mit Basecamp verzichtet. Meist mit der Argumentation, dass es zu umständlich sei.

Ich für meinen Teil mag auf Basecamp nicht verzichten. Vor allem bei der Vorbereitung auf einen Brevet wo mir Funktionalität wie:

  • Schneiden von Tracks,
  • Zusammenfügen von Tracks oder
  • Anreichern von Tracks mit Punkten

immer gute Dienste geleistet haben.

Zudem dient es mir als lokale Datenbank für alle meine Tracks.

Streckenplanung

Bevor wir zur Brevetvorbereitung kommen, zeige ich kurz auf wie ich meine Strecken plane. Dienste wie z.B. GPSies dien(t)en mir als Infopool für Strecken in Gegenden in denen ich mich nicht so gut auskenne. Mittlerweile nehme ich dafür aber gerne die Heatmaps von Strava.

Mit den Strava/GPSies Grundtracks versuche ich dann mir ein Bild der möglichen Strecke über Google Sattelite bzw. StreetView (dort wo die Abdeckung gegeben ist) zu machen.

Danach kommt dann Basecamp zum Zuge. Die Streckenteile, die den Googletest nicht überstanden haben werden herausgeschnitten und über das Routenfeature Alternativen hinzugefügt. Die so entstandenen Routen in Tracks umgewandelt und dann alle alle Teiltracks zu einem Track zusammengefügt.

Je nach Laune und Jahreszeit füge ich noch POIs für Verpflegungspunkte oder Wasserstellen hinzu und die Strecke kann auf's Gerät übertragen werden.

Dort wo ich schon öfter mal unterwegs war, verzichte ich in der Regel auf Onlinedienste und schneide mir neue Tracks aus den bereits vorhandenen direkt in Basecamp zusammen.

Brevetvorbereitung

Bei einem Brevet bekommt man in der Regel einen fertigen Track geliefert. Dieser ist dann entweder an einem Stück mit ausreichend Punkten und alle Kontrollen sind als POI vorhanden oder aber man bekommt einen Track mit 500 Punkten (magische Grenze für alte Garmins) ohne Kontrollen. Dazwischen gibt es alle möglichen Varianten wie z.B. ein Track der in 500-Punkte-Teiltracks unterteilt ist.

Den letzten Fall habe ich häufig und ist mit Basecamp relativ zügig zu bearbeiten:

  • Tracks laden
  • Tracks zusammenfügen

Den so erzeugten Track dupliziere ich dann um das Duplikat dann an den Kontrollstellen wieder zu teilen. Der ganze Track kommt für den Notfall auf's Handy und die Teiltracks von Kontrolle zu Kontrolle auf das Garmin. So komme ich nicht in die Situation aus Versehen an einer Kontrolle vorbeizufahren.

Ein Track mit nicht ausreichend Punkten hingegen kann in unbekanntem Gebiet schon mal nervig sein da man an Verzweigungen nicht unbedingt sehen kann wohin es wirklich geht.

Hier hilft Basecamp mit dem Routenfeature. Man malt eine Route entlang des Tracks und erkennt jetzt schon bei der Vorbereitung die kritischen Stellen. Die nun hoffentlich präzisere Route braucht man anschließend nur noch in einen Track zu konvertieren.

Track aus Roadbook

Manchmal bekommt man keinen Track sondern lediglich ein Roadbook geliefert. Auch hier hilft Basecamp mit dem Routenfeature. Man folgt ab dem Startpunkt den Anweisungen des Roadbooks und erstellt so eine Route die dem letzlich abzufahrenden Track entspricht. Anschließend wieder in Track umwandeln und auf's Garmin laden.

Dies mache ich schon mal wenn es für in für mich absolut unbekanntes Gelände geht auch wenn es bereits einen Track gibt. So vorbereitet fährt's sich entspannter.

Geotagging

Meine Fotos habe ich in der Vergangenheit immer mit Aperture gegeotagged. Da dies aber schon vor ewigen Zeiten abgekündigt ist, habe ich mich notgedrungen davon abgewendet und nutze jetzt auch Basecamp für das Geotagging. Auch hier muss ich feststellen, dass die Benutzung nur als einfach zu bezeichnen ist: Track auswählen, Fotos laden evtl. Zeitversatz einstellen und fertig.

Fazit

Die oben beschriebene Funktionalität finde ich anderweitig nicht an einem Platz. Das eine oder andere wird von Onlinediensten abgedeckt, mir ist aber kein Werkzeug bekannt das alles abdeckt.

Die angesprochenen Funktionen sind alle über Kontextmenü bzw. Toolbar zu erreichen. Lediglich das Geotagging ist etwas versteckt im Infofenster.

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