Nach meiner Zwangspause im letzten Jahr ging’s jetzt endlich wieder los mit den Brevets. Die Temperaturen sind momentan zwar nicht so nach meinem Geschmack aber zumindest sollte es trocken bleiben.
Die Organisation der Maastrichter Brevets ist in neue Hände gelegt worden und ums vorweg zu nehmen: es war eine perfekte Ausrichtung, wie man das von Maastrichter Brevets gewohnt ist!
Los ging es mit 68 Startern um 8:00 auf die Strecke Richtung Limbourg wo dann auch die erste Kontrolle war.
Danach ging es durch den Nebel zur nächsten Kontrolle in Nideggen. Auf dem Weg dorthin sollten wir auch den höchsten Punkt der Runde auf 565m überqueren.
Ein Teil der Strecke zum Gipfel führte uns ein kurzes Stück über die Vennbahn und genau da musste dann auch Schnee liegen. Später berichteten wohl einige Teilnehmer, dass der Schnee kniehoch dort gelegen hätte. Dem muss ich widersprechen. Ich hatte nur einmal meine Knie im Schnee, nämlich als ich mich bei meinen Cross-Versuchen dort reingelegt habe 😝.
Am Ende der Schinderei durch den Schnee befand sich dann auch die für Maastrichter Brevets obligatorische Geheimkontrolle mit Softdrinks, Süssigkeiten und Foto-Punkt. Ab der Geheimkontrolle führte die Strecke auch wieder über öffentliche Strassen. Bis zur Kontrolle in Nideggen ging es noch ein wenig auf und ab. An der Kontrolle holte ich mir nur einen Stempel. Das angenehm warme Café lud zwar zum Verweilen ein, aber ich wusste, wenn ich dort Pause machen würde, dann würde ich auf den ersten Kilometern danach bitterlich frieren.
Der Blick den ich an der Kontrolle auf’s Höhenprofil geworfen hatte war wohl zu flüchtig gewesen. Anstatt wie ich annahm ging es nicht sofort bergab sondern zweimal giftig mit 10% hoch. Da leidet die Motivation schon ein wenig.
Eigentlich fahre ich nicht gerne durch Deutschland, da der deutsche Automobilist in der Regel nicht viel mit Radfahrern anfangen kann. Aber soviel Rücksicht an einem Tag habe ich bisher in Deutschland noch nicht erlebt. Mir wurde unter anderem an jedem Kreisverkehr Vorfahrt gewährt obwohl ich die auf dem Radweg (natürlich) nicht hatte. Cool 👏
Bis zur Kontrolle in Geilenkirchen war es dann angenehmes Rollen. Nur der kalte Wind machte mir ein wenig zu schaffen. Ich war dann froh mehrere Buffs eingesteckt zu haben die ich mir kunstvoll über Nacken und Ohren drapieren konnte. Das Selfie erspare ich mir mal hier zu posten 🙄. Die Kontrolle in Geilenkirchen war eine freie Kontrolle, das heißt ich konnte mir aussuchen wo ich mir meinen Stempel hole. Ich entschied mich für die erstbeste Gelegenheit und ging in eine Konditorei mit Café. Normalerweise hatte ich es bisher nur in Frankreich erlebt, dass die Damen hinter der Theke sich freuen wenn sie einem die Trinkflaschen auffüllen dürfen und ich möchte nicht wissen wie ich gemüffelt habe als ich mir im warmen Café das Trikot aufgemacht habe. Dazu noch mein Aussehen mit Kinderschänder-Brille, Buffs um den Kopf, Ohrenwärmer und Wollmütze. Meine Bedienung ließ sich nichts anmerken, war super freundlich und wirklich interessiert was ich dann so hinter bzw. noch vor mir habe. Keine Ahnung ob das im Sommer bei Hochbetrieb dort auch so angenehm ist, ich werde das aber in jedem Fall testen und dort wenn sich die Gelegenheit ergibt wieder einen Stopp einplanen.
Weiter ging es in Richtung Maaseik und es kam wie es kommen musste: Plattfuss. Mein letzter war im Sommer 2014. Entsprechend eingerostet ging ich dann an die Behebung und hab ewig gebraucht. Ich hatte mal 5min. gestoppt, diesmal waren es eher 30min. 😳. Ich hatte zumindest einen schönen Platz in der Sonne mit Ablagemöglichkeit und ohne Wind so dass ich nicht frieren musste. Während meiner Basteleinheit schloss dann auch Ingo auf mit dem ich schon zu Anfang eine Weile zusammen gefahren war. Gemeinsam ging es dann auf das letzte Stück zur nächsten Kontrolle dem Pannekoeken Baker in Maaseik und dann weiter nach Maastricht.
Von Maaseik nach Maastricht ging es an der Maas entlang und durch das Gewässer wurde es unangenehmst kalt. Ich glaube es lag dann auch an der Kälte, dass die Cola die ich mir in Maaseik gegönnt hatte überhaupt keinen Effekt zeigte und so zog sich die kurze Strecke zum Ziel immer länger.
Irgendwann waren wir dann aber in Maastricht angekommen und konnten unser Kontrollkärtchen abgeben.
Alles in allem war es ein sehr schöner Brevet. Weiter geht es dann mit dem 300er im April.