BRM 400 Oostende

Als ich am Start ankam waren die bereits anwesenden Fahrer bereits im Aufbruch. Ich hatte gerade noch die Gelegenheit 2 bekannte Gesichter zu grüßen und dann war die Meute von ca. 15 Leuten schon weg. Ich habe dann meine Einschreibung durchgeführt und bin dann auch schnell los. Flache Brevets fahre ich zwar selten alleine, aber so würde ich ein paar mehr Fotos schießen können. Mein Vorhaben noch im Hellen am Ziel anzukommen habe ich auch gleich mal beerdigt.

rote Lichter

Nach ein paar Kilometern fahren sah ich vor mir ein paar rote Lichter. Ich gab dann mal ein wenig Stoff und hatte recht schnell eine Gruppe von ca. 5 Leuten eingeholt. Kein bekanntes Gesicht dabei und weiter hinten konnte ich gerade noch weitere rote Lichter ausmachen. Ich ließ es darauf ankommen und fuhr zügig weiter der anderen Gruppe hinterher. Der Wind bremste mich schon ein wenig und nach Vorhersage und Streckenverlauf sollte das noch schlimmer werden. Ich glaube so 50 bis 60km habe ich dann schon noch gebraucht bis ich endlich zur Gruppe aufgeschlossen hatte. Unterwegs immer im Zweifel ob sich der Aufwand wirklich lohnen würde.

Der hatte sich nicht nur wegen des Windschattens den ich ab da weitestgehend genießen konnte gelohnt, sondern auch wegen der netten und ortskundigen Mitfahrer. Bei meiner Vorbereitung auf den Brevet hatte ich festgestellt, dass der Track zwischendurch auch schon mal über unbefestigte Wege führte. Auch waren an den im Roadbook markierten Kontrollstellen über Google Street View keine Möglichkeiten zu finden einen Stempel oder ähnliches zu bekommen.

kurze Hose

Die beiden Capitain de Route führten uns über hübsche Wege und zu geeigneten Pausemöglichkeiten. An den von mir vorher markierten kritischen Stellen kamen wir erst gar nicht vorbei. An den ersten Kontrollstellen gab es aufgrund der Uhrzeit keine Möglichkeit einen Stempel zu bekommen; Geldautomaten oder Postamt waren auch nicht zu sehen. So hat dann ein netter Mitfahrer all unsere Kontrollkarten im entsprechenden Feld mit seiner Unterschrift versehen. Wäre ich alleine unterwegs gewesen hätte ich wohl Fotos machen müssen. Ich glaube bei einem deutschen Brevet hätte das alles nicht gegolten 😉

So nach 200km bin ich in ein Riesenschlagloch gerauscht. Wie ich es vermieden habe mich nicht lang zu machen weiß ich nicht. Zunächst dachte ich auch alles unbeschadet überstanden zu haben. Stellte dann aber etwas Unruhe beim Bremsen fest. An der nächsten Kontrolle habe ich dann die Speichen überprüft und weil ich auf der anderen Seite des Rades hockte hatte ich den eigentlichen Schaden übersehen. Das sollte erst zuhause bei der Wartung passieren. Ich glaube wenn ich den Schaden vor Ort schon erkannt hätte wäre ich nicht weiter gefahren.

Die weitere Fahrt war eher unspektakulär; bis auf die Tatsache, dass ich wieder meinen schnellsten Brevet gefahren war. Die letzten Kilometer zum Ziel ging es noch schön romantisch an der Küste lang. Nach der Zieldurchfahrt – die ich tatsächlich noch im Hellen geschafft hatte – bin ich noch schnell in eine Fritture um meinen Hunger auf fettiges Zeug den ich schon seit Stunden schob endlich nachzugeben.

Am übernächsten Tag in Arnheim beim Giro-Gucken musste ich dann feststellen, dass ich mir eine heftige Harnwegsentzündung eingehandelt hatte. Die sollte nicht nur dafür sorgen, dass ich erst jetzt den Bericht schreibe. Sondern auch dafür, dass ich beim Rando Imperator nach 130km abgebrochen habe (es fährt sich schlecht mit Antibiotika) und dass ich erst spät mit der Vorbereitung für VRV beginnen konnte.

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